Jedes Jahr erleiden in Deutschland circa 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Damit ist der Schlaganfall oder die Hirnblutung die Hauptursache für eine Behinderung im Erwachsenenalter und gleichzeitig eine der häufigsten Todesursachen weltweit, gleich nach den Infektionskrankheiten. Bei den Überlebenden bleibt nach den Reha-Maßnahmen bei einem Drittel der Betroffenen eine Behinderung zurück.
Mögliche Einschränkungen durch einen Schlaganfall
Dies kann zu einer Halbseitenlähmung, einer Wahrnehmungsstörung (zum Beispiel eine Neglect- oder Pusher-Symptomatik), Konzentrationsstörungen, Einschränkungen in der Handlungsplanung (Dyspraxie) oder Sprachstörungen (Aphasie) führen.
Warum Ergotherapie nach Schlaganfall?
In der Regel wird dann eine ambulante Ergotherapie ein Leben lang fortgeführt, da diese ein wesentlicher Bestandteil zur Verbesserung der Bewegung und der Teilhabe im Alltag ist. Denn das Gehirn kann sich bei entsprechenden Reizen umorganisieren. Das bedeutet, dass die Funktion einer durch einen Schlaganfall geschädigten Hirnregion von anderen Arealen übernommen werden kann. Dies nennt man die Plastizität des Gehirns. Das Gehirn regeneriert oder repariert sich sozusagen teilweise selbst.
Der erste Schritt in der Therapie ist, Ziele zu definieren. Wie möchten Sie im Besonderen wieder am Leben teilhaben? Ist es, wieder im Garten arbeiten zu können, ins Theater zu gehen, mit den Enkeln zu spielen oder ein bestimmtes Hobby auszuüben? Wir besprechen, welche Funktionen für Ihre Lebenssituation relevant sind, um eine möglichst effektive und effiziente Behandlung zu gewährleisten. Gleichzeitig helfen diese Ziele auch, Sie selbst zu motivieren. Ein weiser Mann sagte einmal: „Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie.“ Ziele geben auch immer eine Standortbestimmung. Wir können Ihre Erfolge messen, was sowohl für uns als Therapeuten wichtig ist, damit wir etwas zum Dokumentieren haben, als auch für Sie, da Sie Ihre Fortschritte erkennen und sich daran erfreuen können. Diese Freude erzeugt dann ein gewisses Momentum der Motivation, das Sie anspornt, die nächsten Aufgaben anzugehen. Sie sehen, dass sich etwas in Ihrer Situation bewegt.
Dieses Momentum kann Ihnen auch dabei helfen, mit Resignation oder Frustration bei Misserfolgen und einer Stagnation umzugehen, oder wenn es Ihnen einmal zu langsam geht. Sie geben uns als Therapeuten auch Hinweise, wo und wie wir bei Ihnen ansetzen können und welche Bewegungsmuster wir in der Behandlung zurückgreifen können. Es sind lauter kleine Puzzlesteine für ein großes Ganzes. Rasenmähen, zum Beispiel, ist nicht nur Gehen und einen Gegenstand vor sich herschieben. Es ist auch das Umsehen in den Ecken, wo Sie stehen, und gleichzeitig mit einer Körperrotation den Rasenmäher vor- und zurückbewegen. Das Ganze können wir dann zum Beispiel auch in die Therapie einbauen.
Unser Hauptziel ist es, die Selbstständigkeit und Lebensqualität unserer Patienten zu fördern. Wir definieren gemeinsam mit Ihnen und Ihren Angehörigen spezifische Therapieziele, wie zum Beispiel:
Unsere ergotherapeutischen Maßnahmen sind vielfältig und individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt. Dazu gehören:
Wie geben wir dem Gehirn jetzt die besten Voraussetzungen, um sich zu regenerieren, also zu lernen? Wie bereits oben dargestellt, sind Ziele sehr wichtig. Das Gehirn lernt zielorientiert und aufgabenorientiert. Daher sollten diese Ziele sehr klar und konkret formuliert sein. In der Therapie können wir dann verschiedene lernpsychologische Strategien anwenden, um Sie als Klienten zu zielgerichteter, wiederholter, aktiver Bewegung anzuleiten. Dies muss nicht stupides Abarbeiten von Übungen oder Aufgaben bedeuten. Manchmal sind es auch ganz kleine Einheiten.
Für die Bewegungskontrolle und die Selbstständigkeit sind aktive Ergotherapie-Übungen den passiven Maßnahmen, bei denen Sie nichts tun müssen, wie zum Beispiel Massagen, deutlich überlegen. Die Aufgaben, die ich mit meinen Patienten übe, sind durchaus unterschiedlich und reichen vom Aufstehen, Hinlegen, Umsetzen, der Hilfsmittelberatung und Anwendung dieser Hilfsmittel, Gangtraining, Armtraining bis hin zum Üben der Greiffunktion.
Wenn wir beispielsweise gemeinsam schon die grundlegende Gehfähigkeit erarbeitet haben, fängt die Therapie erst richtig an. Sie üben, schnell zu gehen, langsam zu gehen, vorwärts, rückwärts, seitlich, bergauf und bergab. Das Gehen wird mit Zusatzaufgaben kombiniert. Den Ideen sind kaum Grenzen gesetzt. Ich möchte für Sie erreichen, dass Sie sich möglichst sicher und ohne Angst in Ihrem Umfeld bewegen können. Wenn Sie auf einer sehr unebenen Wiese bergauf und bergab gegangen sind oder einen Parcours mit Hindernissen und instabilen Unterlagen absolviert haben, dann wird Sie eine Bordsteinkante im Alltag nicht mehr schrecken. Und das ist mein Ziel.
Zwischenschritte zu den Zielen
Als Therapeut ist es meine Aufgabe, die Aufgabenstellung so fein wie nötig für Sie individuell aufzuteilen, sodass Sie immer einer kleinen Herausforderung gegenüberstehen, aus der Sie lernen können, ohne überfordert zu sein oder aufzugeben. Die Anzahl der Zwischenschritte, in die wir den Weg für das gesteckte Ziel dann aufteilen, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Wir fördern dadurch Ihre Selbstbestimmtheit und Unabhängigkeit von Fremdhilfe, was für Ihr Selbstvertrauen und Ihre Lebensqualität von großer Bedeutung ist.
Suchen Sie sich eine Ergotherapeutin oder einen Ergotherapeuten, der auf Schlaganfälle und Hirnblutungen spezialisiert ist, und fangen Sie an, an Ihrer Lebensqualität zu arbeiten. Ob in einer Praxis oder mit einer mobilen Ergotherapie bei Ihnen zu Hause. Sollten Sie in Düsseldorf oder Frankfurt wohnen, würde ich mich natürlich freuen, wenn Sie bei mir anrufen. Bis dahin alles Gute,
Majed Ghiaszada
(Ergotherapeut B.Sc)
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